Gestern Abend, am 13.1. verstarb Bernd Kannenberg, im Alter von 78 Jahren. Der

Olympiasieger im 50km-Gehen von München 1972,

als er in 3:56:11,8h mit überragender Leistung am 3.9. die Goldmedaille für Deutschland errang.

Ein typisches Kriegskind. Wie bei meiner Mutter geht sein Leidensweg, verbunden mit der legendären „Wilhelm Gustloff“ 1945  aus dem Kessel geflohen, dort über die Ostsee nach Dänemark. Der einzige Weg für den in Königsberg/Ostpreußen 1942 Geborenen, die Kriegs- und Nachkriegswirren zu meistern. Wie bei meiner Mutter geht´s in das Vogtland! Sein Vater arbeitete im Uran-Bergbau bei Wismut. Familie Kannenberg flüchtete später über West-Berlin in den Westen, kam nach Remscheid. Dort versuchte sich Bernd auch im Sport, die allgemeine Ausbildung dort im Ringen und Gewichtheben halfen ihm wohl auch bei seinem späteren sportlichen Erfolgsweg. Der begann durch Zufall mit seiner Neuorientierung einer Weiterbildung/Umschulung bei der Bundeswehr, als man ihn bei Volksmärschen als sportliches Talent dafür entdeckte und förderte. Seine echte leistungssportliche Karriere dauerte nur sechs Jahre, wurde aber, mit dem höchsten Gut, was ein Sportler erreichen, kann gekrönt. Da ehrgeizig, im Gegensatz zu seinen sportlichen Ergebnissen bei den Höhepunkten 1974 und 1976, beendete er seine Laufbahn. Kurze Zeit durfte er als Bundestrainer arbeiten. Jedoch widersprachen seine Vorstellungen denen des DLV. Leider. Diese Meinungsverschiedenheiten wurden unüberbrückbar. Bernd zog sich seither zurück. Außer der nach ihm benannten Straße in Fürth/Bayern (startete u.a. für LAC Quelle Fürth), erinnerte die letzten Jahrzehnte kaum etwas an einen für mich großen starken Mann der Ausdauer.FB_IMG_1610724397565Bernd Kannenberg vor Wenjamin Soldatenko, 1972, auf den obersten Podesten des 50km-Gehen bei den Olympischen Spielen in München!

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