Ich habe wieder Kraft gesammelt und kurz vor Ende des Tages, gerade noch passend zum Mi zu Mi, den 2. Teil dieser Saga erstellt! Dieser Beitrag steht im Zusammenhang mit meinen Info´s zum 35km – Mix vom 8. Dezember 2022! Ich entschuldige mich bei allen, denen ich damit völlig unnötig auf „ihren Geist“ gegangen bin, um die Unmöglichkeit des 35km – Mix zu erklären. Denn das Council der WA entschied sich ja bei ihrer Sitzung am 1.12. in Rom genau dafür. Zeit zu Handeln. Dachte ich! Falsch gedacht! Denn ich hatte die „Rechnung ohne den Wirt“ gemacht! Nämlich der Programm-Kommission des IOC! Diese „Vereinigung“ schmetterte am 27.1.2023 das WA-Ansinnen ab!!! Huh! Welches Ansinnen? Diese Maßnahme sichert das Verteilen geringerer Geher-Plätze durch Doppelstarts! Eine Grundvorgabe! Aber im Juni 2021!! hatte das IOC der WA bereits die Modalitäten für den 35km-Mix mitgeteil:

1) Nur eine 1km-Runde (vorgegebene 1km-Runde, 20km, nicht wie Langstrecke 2km)
2) Gesamtzeit von 3h, darf unter keinen Umständen überschritten werden (Medien),
3) Absolute Priorität einfacher ständiger Übersicht (Medien & Publikum) zum aktuellen Stand!

Wer das weiß, versteht sofort, warum das IOC diesen Antrag ablehnte! Die WA hat ihre „einfachen Hausaufgaben“ nicht gemacht. Und alle Leichtathletik-Fans sind auf das „Zeit-Gespiele“ gehsportferner Gelüste ihrer obersten Vertreter hereingefallen! Unklar bliebt viel! Blieb u.a. weiterhin, wie erfolgt die Quali der 25 Teams, Qualifikation nach „Namen“ oder „Land“, ist nach 3h wirklich „Zielschluß“, keine Befragung von Athleten etc., ganz zu schweigen vom speziellen Disqualifikations-Prozedere, mit mehr Strafzeiten oder oder…Schwinge ich mich jetzt zum Verteidiger des 35km-Mix auf? Keinesfalls! Ich bemerke nur, mit dem Mix, das war nix! Und wie mit dem Zauberstab aus dem Hut wird uns jetzt die neue Version präsentiert! Ich werde mich inhaltlich dazu nicht äußern! Damit wäre die bekannte „Langstrecke“, der Typ als Geher endgültig Geschichte. Ich hatte mich ja als 50km – Verehrer, Fan und Freund mit den 35km langsam „als Ersatz“ abgefunden. Die Leistungsexplosion 2022 bei den Frauen beweist auch, ein Wettkampf in ursprünglicher Form wäre in 3h zu beenden:

* GEHSPORTWELT, 2021: mit  34 Leistungen unter 3h von 28 Frauen aus 11 Ländern!

* GEHSPORTWELT, 2022: mit 112 Leistungen unter 3h von 60 Frauen aus 21 Ländern!

Unter großem Schmerz und mit sehr viel Wehmut nach großem Kampf wurde ein Alleistellungsmerkmal der Leichtathletik aufgegeben. Das schnelle Verschwinden der 50km an sich beweist, in der heutigen Zeit kann man ALLES einfach „machen“. Zwei Wettbewerbe, 35km in Paris, (max. mit Begrenzung innerhalb der 3h) ist der einzige Kompromiß für die geschundenen Seelen der 50km-Verehrer! Ich kann mich da auch nicht anfreunden mit den Bemerkungen von „Chefbundestrainer Werner Klein“ bei „Sport 1“: „…findet kaum Zustimmung. Jedoch müssen wir die Entscheidungen und Kriterien akzeptieren und uns bestmöglich auf die Wettbewerbe in Paris vorbereiten.“ Was soll das? Sport 1 hatte das Problem so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Deshalb beziehe ich jetzt auch öffentlich Stellung! Auf was sollen sich die Athleten vorbereiten? Ein klarer Verstoß gegen die Charta! Die Olympischen Spiele sind der Höhepunkt einer Olympiade! Sie beträgt 4 Jahre! Kriterien der Spiele werden am Beginn der Olympiade festgelegt. Gut, 1 Jahr Abzug wegen der besonderen Zeit! Aber spätestens 2021 unterm Weihnachtsbaum hätte bekannt sein sollen, auf was man sich nun überhaupt vorbereiten soll? Bei der Entscheidung für eine sogenannte Staffel sind diejenigen, die sich 2020 auf die 35km als Kompromiß eingelassen haben, die doppelt Betrogenen! Rechtliche Ansprüche erscheinen mir da denkbar und der Streit ist noch nicht zu Ende. In 1 1/2 Jahren ist nun Olympia und so wird mit Menschen umgegangen. Das zeigt die gesamte Abgehobenheit, Athletenferne. Ein Beweis, es geht nicht um Sport! Es geht um Macht und um Kohle!

Mit meiner Freundschaft zu den 35km kann es sehr schnell vorbei sein! Sie ruht erst einmal. Auch angesichts der vielen guten Leistungen! Weltweit! Der Aufschwung! Den man bemerkt, wenn man sich jeden Tag mit den Dingen beschäftigt! Das ist gut so (für mich). Die Spitzenathleten, immer besser, die Jugend, die ihren Vorbildern nacheifern will. Hunderte.., aus den Slums der Welt heraus geholt, den Müttern Arbeit mit Trikot waschen gegeben, den Vätern Sicherheit als Taxifahrer und Betreuer. Was werden die sagen, wenn da der Betrug am großen Ziel dort ankommt. Der Aufschwung der 35km zerplatzt wie eine große Blase. Und wir in den „Wohlstandsländern“? Alternativ könnten sich die „Ausdauerfans“, die nicht laufen sondern gehen wollen, abwenden von diesem ganzen übertrieben Meisterschaftsgehabe! Zurück zu den Wurzeln! Wenn man will, kann man Alternativen finden. Für uns Geher wären das auch andere Stätten, wo man sich zu Hause fühlen kann. Ich hatte das Mi zu Mi mit den Traditionen begonnen. Was vor 100 bis 150 Jahren stattfand. Diese Ideen sind nicht vergessen. Sie leben noch und weiter… Ob auf der Isle of Man, dort ganz breit aufgestellt, weltweit ist alles möglich! Vielleicht dann doch, echt alternativ, die 35km sterben lassen und zu den 50-ern zurück! Damit zu den Langstrecken-Marschierern, in all ihren Formen. Am letzten Wochenendes wurden in Bourges, FRA, Langstreckemeisterschaften ausgetragen. Die Ergebnisse – siehe oben. Vieleicht sind die 50km dort gefragt? 100km sind da schon „Kurzstrecke“. Es gewannen: Veronique Bessot, W61, in 12:22:36h und Florian Letourneau, M35, in 10:58:43h. Nicht alles, aber viel ist möglich. So wurden in Bourges auch 10km angeboten. Um wieder zur Ruhe zu kommen: Tut einfach was Gutes (für euch), laßt euch nicht Verschei..nheiligen!

4 Kommentare zu “Teil II des Irrsinns!

  1. Thomas Jenrich schrieb am 3. März 2023 um 3:45 :

    Zum Thema „welche Disziplinen sollte es bei den Olympischen Spielen geben“ fand ich gerade einen interessanten Artikel:

    https://athleticsillustrated.com/tokyo-was-a-success-changes-in-store-for-paris-2024-some-events-are-not-sports-and-should-be-removed/

    • Udo Schaeffer schrieb am 3. März 2023 um 16:00 :

      Das Wort Irrsinn scheint Thomas „anzusprechen“? Mein Beitrag vom Dezember „Der Irrsinn geht weiter“ fand bei ihm auch eine große Beachtung, die er hier auch mitteilte. Vielen Dank dafür.

  2. Thomas Jenrich schrieb am 3. März 2023 um 3:11 :

    Für die (Elite-)Athleten ist die Entwicklung natürlich tragisch. Eigentlich ist das aber schon mit dem Ersetzen der 50 km durch die 35 km passiert: Bei der WM war bereits zu sehen, dass sich über 35 km mehr oder weniger die vorne plazieren, die das auch schon über 20 km getan haben. Die echten bzw. reinen 50-km-Spezialisten sind dadurch hinten ‚runtergefallen. Wenn man den Mut hätte, könnte man zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lässt und den neuen Wettbewerb komplett boykottieren. Bei Olympia kommen die 50 km offensichtlich in keinem Fall mehr zurück. Dann mache man es so wie beim Triathlon: Es gibt einen olympischen Wettkampf und auch Weltcup-Wettbewerbe in dem Format, aber das ist eigentlich nur die (stark) verkürzte Version der renommierten traditionellen und florierenden Wettkämpfe über die Langdistanz (Ironman).
    Der Fußball traut sich, die Olympischen Spiele als Juniorenveranstaltung zu behandeln. Die Leichtathletik könnte laut darüber nachdenken, genau so vorzugehen, wenn das IOC nur seine eigenen Interessen bzw. die seiner Sponsoren (Werbekunden) verfolgt.
    Aus der Sicht eines vielseitig sportinteressierten Fernsehzuschauers sind Olympische Spiele und andere Multisport-Events ein echtes Ärgernis. Was soll gut daran sein, wenn viele Wettkämpfe gleichzeitig stattfinden? Man kann nun mal nicht alle gleichzeitig live verfolgen und noch alles mitbekommen. Das gilt übrigens meist sogar schon für die Leichtathletik alleine: Es findet ein interessanter Lauf. oder Gehwettbewerb statt, aber das Fernsehbild zeigt minutenlang einen Stabhochspringer bei der Vorbereitung, ein Interview oder gar einen Hintergrundbericht. Reine Lauf-, Geh-, Wurf- bzw. Sprungveranstaltungen sind da deutlich sinnvoller. Es kommt doch auch niemand auf die Idee, während eines Spiels (Fußball, Handball, (Eis-)Hockey, Basketball, Rugby usw.) oder Springreitens am selben Ort zur selben Zeit noch einen anderen Wettkampf durchzuführen.

Post Navigation