Mi zu Mi heute mal wieder wieder ganz anders. Die (einige) Leistungen haben wir schon im vorangegangenen Beitrag beleuchtet. Befassen wir uns also hier und heute damit, was kommen wird. International in nächster Zukunft:
1.) Sicht: Am Sonntag, 10.2. startet in Adelaide, Australien, mit den 20km-Australien-/Ozeanien-Meisterschaften die Saison 2019 richtig. Die große Studie in Canberra geht ein Tag vorab zu Ende. Nach uns bekannten Informationen gibt es keinen internationalen Teilnehmer, der diese Wettkampf-Chance auslassen wird. Es wird also ein großes, spannendes Event. Die Qualifikationszeiten für Doha und/oder Punkte für die RW-Challenge sind Zusatzfreuden.
2.) Sicht: Eine Woche später treten in Kobe, Japan, auf dem bekannt schnellen Kurs, weit über 400 Athleten bei den Nationalen Meisterschaften an. Allein 50 Frauen über 20km und 109 Männer zum Titelkampf über die selbe Strecke! Ein Jahr vor den Olympischen Spielen im Gastgeberland. Da werden garantiert auf hohem Niveau die Weichen gestellt, u.a., wenn drei 1:17h-Geher auf die dortige starke, junge wilde Garde treffen. Und noch etwas ist da interessant. Liu Hong wagt ein Come back! Dabei werden ihr organisatorisch alle Freiheiten gelassen. Die Weltrekordhalterin, 1:24:38h 2015 in La Coruna, Weltmeisterin und Olympiasiegerin, hatte schwierige Zeiten zu meistern. Nun ist sie zum Neujahr in Hongkong schon mit 1:30:43h ins Neue Jahr und ihre neue Zeit gestartet, die sie am 17.2. mit Startnummer 250 weiter veredeln will. Denn bei allem Optimismus, es wird sehr schwer, auch für sie als Weltrekordlerin. Warum? Das erklärt die 3. und 4. Sicht!
3.) Sicht: Die offizielle Vorbereitung des chinesischen A – Teams begann schon im Dezember in Italien. Da mit dabei: 2 Trainer, 3 Pysios, vier Frauen und fünf Männer. Qieyang Shienije, 29, Lu Xiuzhu, 26, Wang Na und Ma Zhenxia, 21 sowie Cai Zelin, 28, Zhang Jun, 21, Wang Qin, 24, Wang Rui und Jin Xiangqui, 22. Training den ganzen Monat Januar in der Nähe des Mittelmeerwassers bei günstigen klimatischen Bedingungen. Einige Daten beweisen die TOP-Vorbereitung, so unter anderen zeigt sich das bei den 5km-Abschnitten, die die Männer deutlich unter 20min und die Frauen unter 22min absolvieren! Bei Strecken zwischen 15 und 40km im Training. Einen Test erledigte so Qieyang Shenije, die sich langfristig auf die 50km vorbereiten will, am 31.1. in San Lorenzo al Mare über 35km in 2:45:15h.
4.) Sicht: Wem das noch nicht reicht, der schaut aktuell jedes Wochenende nach Kunming (siehe Bild). 1900km von Peking entfernt, trainiert dort Chen Helin, Sandro Damilanos Stellvertreter und der Cheftrainer der Provinz Yunnan das „ALTERNATIVTEAM“, dem sich an Wochenenden auch noch andere, theoretisch JEDER! anschließen (können). Ablauf: 8.30 Start Langstrecke, 8.45 die 2. Gruppe, 9 Uhr der Nachwuchs und alle über 10km! Das bei guten klimatischen Bedingungen und Idealtemperaturen von 8-15 Grad. So sind auf dem flachen 1km-Kurs auch schon mal über 120 Geher auf der Strecke. Da gibt es wenige, denen Training so KEINEN Spaß macht.
5.) Zum Abschluß: Noch einmal zum leidigen Thema international, hochaktuell:
Mitte März soll in Doha die Entscheidung zur Zukunft des Gehens fallen. Einer der Pioniere, auch der Berichterstattung über den Gehsport, Stefano la Sorda, meint dazu auf seiner facebook-Seite: Es wird Zeit, nun die Namen zu nennen. Die Namen derer, die das Gehen der letzten 50 Jahre ändern wollen. Die Namen der IAAF-Race Walking-Kommission. Er stellt ein drastischen Cartoon dazu und fragt: Wer sind die Killer? Mauricio Damilano, ITA, Chairman, Khaled Amara, TUN, Tim Berret, CAN, Jahn-Pierre Dahm, FRA, Marianne Daniel, USA, Fumio Imamura, JAP, Robert Korzenowski, POL, Peter Marlow, GBR, Jefferson Perez, ECU, Miguel A. Rodriguez, MEX, Jane Saville, AUS, Shand Young, CHN. Zur Kommission stoßen noch drei Entscheidungsträger der IAAF: Sebastian Coe, als Präsident, Paul Hardy als „Compitition Direktor“ und Paul Saladie als Chef des „Competition Management“.
La Sorda fragt (sich), damit sind wohl alle großen Gehsportnationen dabei! Auf der anderen Seite: Trainer, Athleten, alle weiteren Beteiligten sind fast zu 100% GEGEN ÄNDERUNGEN! Aber in Doha wird gegen die fast 100% gestimmt. Bestimmt. Nach den Mickey-Mouse-Vorschlägen der Kommission: Halbmarathon und 4x 5000m werden nun in Doha, wenn alles „NORMAL“ läuft, folgende Beschlüsse ALS EIN KOMPROMISS! gefaßt. Hier im Text von Tim Ericksson, Australien weiter: „The last international 50km race will be in the 2020 Olympics. The 2021 IAAF World Championships in Eugene will feature 20km and 30km walks. When the new shoe technology is ready, the distances will be changed to 10km and 20km. That is where the IAAF and the RWC sees the future of racewalking.“
Zum „Allheilmittel“ wird somit „DER NEUE SCHUH“? Der mißt und regelt dann den Bodenkontakt! Und damit würden auch wieder die 10km zu gehen „gehen“. (Wir berichteten. Das wäre bei einem Umstieg 10km bitter nötig. Nur, machen wir dann unsere „Randsportart“ nicht definitiv kaputt oder?). Mit Altersruhe und Weisheit werde ich mich also besser mit den 10km und 30km in den Jahren 2021 bis 2024 anfreunden (müssen). Und nun gut.
Und uns wurde freundlicherweise der Originalbrief/Original-Vorschlag des Head of Competition, Paul Saladie, zur Verfügung gestellt. Wer will, kann sich den reinziehen. Das ist das offizielle Dokument, was auch allen Verbänden der Welt zugestellt wurde: —>
IAAF Race Walking Committee Proposals – Request for Input (01 2019) Member Federations