Mit dem Abschaffen des Gehens in der olympischen Bewegung endet weder diese noch die Leichtathletik an sich. Wenn eine Sache ihren Sinn verliert, haben entweder viele, die diese Sache vertraten das Interesse daran verloren oder die Umstände ändern sich so, dass man nicht mehr in der Lage war, sich Umständen anzupassen. Dann verschwindet man, die Sache, auch irgendwie zurecht.
Wie mag es vor 140 Jahren den vielen Langstrecken-Marschierern und vor allem den Siegern z.B. von Berlin – Wien „gegangen“ sein, als mit der Zeit immer mehr dieser großen Veranstaltungen von der Bildfläche verschwanden? Wie um 1900 den aus den Zünften, wie Postboten- oder Kellner-Wettbewerben entstandenen Traditionen sowie dem nationalen Bedürfnissen förderlichen langen Märschen von Armee und Polizei?
Was dachten die Geher der ersten Generationen der neuen olympischen Bewegung über die ständigen Änderungen, Streckenlängen etc. bis hin zum Streichen der 50km aus dem olympischen Programm für die Spiele 1976? Hier gleich das Positive: Nicht-olympische Wettbewerbe der IAAF 1976 führten zu ersten Weltmeisterschaften in der Leichtathletik. Die starke Lobby der damaligen Gehsport-Verantwortlichen, ua Sowjetunion und DDR führten zum sofortigen Wiedereinführen der 50km zu den Spielen 1980! Das alles trotz der Sanktionen des Westens 1980 und des Ostens 1984! So „schön“ war der „kalte Krieg“!
Ich bin seit 1969 dabei und habe seither die bewegte Geschichte des sportlichen Gehens original erlebt. Ich bin so durch die Höhen und Tiefen des Amateur- und Leistungssports gegangen. Habe mich da als Übungsleiter und Organisator von Wettkämpfen und Serien eingebracht, betreibe heute diese Seite und versuche mich immer noch als Master gut zu bewegen. Mein 55. Geher-Jahr ist so bewegend wie alle Jahre. Das Besondere: Ich fühle, es geht nun um die Existenz! Wie lange hält man das noch aus? Bei Olympia, mit der WA, mit Deutschland, mit dem DLV, mein Geist und Körper mich? Entschuldigt, es ist alles so bewegend! Teil II, mit dem „geplanten konkreten Verschaukeln bei Olympia 2024“, dann nach dem Überschlafen und neuer innerer Ruhe!