Das hier sind für mich die beiden besten Gehsport-Athleten der WM 2022, für 2x Gold durch Kimberly Garcia Leon, PER und 2x Silber für Katarzyna Zdzieblo, POL. Damit möchte ich nicht die Leistungen der anderen Athleten schmälern. Alle 75 Finisher der 35km erzielten bei nicht einfachen Bedingungen z.B. über 100 Punkte (35 Frauen, 40 Männer).

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Auch 30 Stunden nach dem zweiten 35km-Wettkampf in Eugene sitze ich immer noch mit offener heruntergeklappter Kaulade vor den Ergebnissen. Als ich im Frühjahr als Vorausschau bemerkte, die Frauen gehen in Eugene unter 2:40h und die Männer sogar deutlich unter 2:30h, die Besten, wenn alles TOP läuft sogar unter 2:25h, wurde ich meist belächelt. In Muscat bei der Team-WM bestätigte sich die Tendenz schon etwas. Aber, was hier in Eugene nun, schwarz auf weiß dokumentiert wird, das haut mich doch um. Denn bisher waren Spitzenleistungen vor allem „Ausreißer“! Bei dieser WM aber nicht! Über alle vier Strecken wurde eine unwahrscheinliche Breite dokumentiert, über 35km sogar die Breite in der absoluten Spitze. Waren diese 10 Leistungen!! mit 120 Punkten!! (6 M/4 W) über 20km schon außergewöhnlich, sprengen nun die 20 Leistungen mit 120 Punkten (11 M/9 W) alle Vorstellungskraft. Das geht Richtung „Massenware“, bedeutet Vorgriff in der Entwicklung der Sportart und endgültiger Abschied von allen Matadoren unserer „alten Schule“. Bei diesem angeschlagenen Tempo ist auch kein Unterschied des Herangehens oder der Typen mehr erkennbar (vergleichbar mit Laufen war 20/50km Gehen wie 10 000m/ Marathonlauf, jetzt ist es wie 5000m und 10 000m, da braucht man doch auch nicht mehr unterschiedliche Typen). Nachdem ich in Mascat so mit den 35km Frieden eigentlich geschlossen hatte, nun doch wieder etwas traurig…. Ob das gut geht? Ich sehe da kaum Unterscheidungsmerkmale 20/35km. Männer gehen einen Kilometer nur wenig über 4min und können trotzdem da 3:50min zwischendurch reinknallen. Zur Weltspitze Männer, 20km = 1:20h, selbes Tempo weiter, 35km = 2:20h, fehlen gerade mal 3 1/4min, das bedeutet, bei den Frauen, 20km = 1:30h, sind das 2:37:30h, gerade einmal mickrige 2 1/4min mehr! Da kommen viele neue Fragen hoch… und auch alte Probleme? Wird hier auch mit Ketonen „gearbeitet“? (Wie im Radsport?)  Wie kann man das alles so schnell erreichen etc.? Und mit dem Reduzieren um nur 2 Punkte bei 35km-Punkttabelle war ich doch viel, viel zu vorsichtig! Mehr Schlußfolgerungen ziehe ich nicht (mehr). 

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