War es das? Als ich mich heute früh vor den Fernseher setzte, war plötzlich nichts mehr so, wie geplant! Wegen eines herannahendem Sturmregen! wurde laut Aussagen von Christopher Linke im Net, der das gut darstellte, 15 Minuten vor dem Start das Verlegen des Wettkampfes auf neuem Start 10.50 Uhr festgelegt. Wer sich schon mal 1h richtig für einen wichtigen Wettkampf „warm gemacht“ hat, weiß, was da und dann alles passiert. Christopher hatte das ja alles bei der EM in Berlin mit dem „austretetenden Gas“ schon mal erlebt. Bei dem kurzen Reel brachte er auch locker die Erfahrung eines 35-jährigen gestandenen Mannes rüber. Den Medien gelang das nicht ganz so. ZDF blendete wohl alle 15min ganz kurz ein, was Eurosport ganz vergaß. Und auf der WA-Seite fand ich auch den geänderten Zeitplan noch kurz vor Christophers klarstellenden Reels. Und was man dann 2h später erleben konnte, könnte man getrost „das Gehen der Gehen“ bezeichnen.

Nur, richtig erleben konnte ich es nicht! Das ZDF verfiel wieder in alte Muster, denn das Schuhe zubinden in der Warm-up-Zone beim Hürdenlaufen der Siebenkämpferinnen war wichtiger als der spannende Verlauf. So daß man sich aus etwa maximal 20min gezeigter Bilder einen Reim machen konnte, was so in knapp 80min „auf der Piste“ passierte. Da waren die KM – Zwischenzeiten der WA, zeitnah über ihre Seite, wesentlich interessanter! Auch Andre Höhne trug mit seinen Aussagen zum Gehen als Co-Kommentator nicht dem Verbessern des Niveaus bei (Spitzkehre! Gegenfrage: Wie viele Spitzkehren absolvierte die Rekordhalterin Sabine Zimmer in Hildesheim..?). Höhepunkt waren da Ansätze des Erklärens der „pit lane“, die komischerweise mehrfach als „Kühlbox“ bezeichnet wurde. Erschreckend gar die Art des Zeiteinblendens durch die Beauftragten bei Eurovision. Wie schon geschrieben, die km-Zeiten bei der WA waren da bedeutend besser!

Was könnte nun zum „Rennen der Rennen“ geführt haben? Kommen wir zum echten sportlichen Wert! Hier die Besten nach der Punkttabelle des Deutschen Geherpokal:

Ich habe erst andere Reaktionen abgewartet, um zu schauen, wie dort dieser Wettkampf bewertet wird. War es wirklich „DER WETTKAMPF der WETTKÄMPFE“? Zuerst muss man erst einmal betonen, geschieht die Sicht darauf immer aus einem Zeitfenster! Jede Zeit hatte seine TOP – Wettkämpfe. Was vor meiner Zeit, 1964 bis heute geschah, kann ich nicht durch eigenes Erleben beurteilen. Mein „Einstieg“ in die Mystik des Gehens! ist der Olympiasieg von Christoph Höhne. Daran schließen sich die persönlichen Erlebnisse um Naumburg nahtlos an. Unvergessen bleiben Diniz mit seinem 50km-Erfolg in Zurich und die Spiele 2012, 2016 und 2021 über die 50km! Aber das sind persönliche Empfindungen! Meist von den Mythen überragender Siegen getragen. Der Versuch, möglichst objektiver Kriterien, setzt zumindest das Offenlegen der Kriterien voraus und kann vermitteln, es gibt unterschiedliche Sichtweisen auf die Ereignisse und Wertungen. Siege können nie durch Rekorde übertroffen werden, höchstens aufgewertet. Andere Kriterien, wie Alter, Zuverlässigkeit, Dauer von Spitzenleistungen über x-Jahre sind Zusätze und Möglichkeit, über vielfältige Ansätze an unterschiedliche Ergebnisse zu kommen. Das Beschäftigen damit ist wohl der eigentliche Sinn? Und so versteht man auch,

der Weg ist das Ziel.

Bei der Frauenwertung werde ich sehr konkret in einem Zusatzbeitrag diese, meine Sicht vermitteln. Bei den Männern bin ich mit meiner Bewertung noch nicht durch. Fest steht, diese Breite in der Spitze, 120 Punkte!, in dieser hohen Qualität, das habe ich bewußt so noch nicht erlebt: Weltjahresbestleistung & 6 neue Landesrekorde, die zu den anderen 10 persönlichen Bestleistungen noch hinzugerechnet werden müssen. Neun der TOP 10-Leistungen 2023 stammen hier von Budapest! Ja, 10km-ZZ von 38:37min gab es schon! Nur da ließ das Feld den/die Athleten bis zu 1min ziehen! Das da mit unter 30 Sekunden 13 Athleten folgten und der nicht unerfahrene Ikeda trotz Wahnsinnstempo immer „das Fußabrollen der Meute“ hinter sich hörte, daß läßt immer noch Gändehaut in meinem empfindsamen Körper aufsteigen!

* Letzte Anmerkung (mit Blick nach vorn): Ich freue mich, wenn es am 24.8. über 35km zur Neuauflage des Duells der TEAM-EM 2023 in Podebrady kommt: Dort siegte am 21.5. Alvaro Martin mit neuem Landesrekord von 2:25:35h vor Christopher Linke mit neuem Landesrekord von 2:27:05 = -1:30min! Zur WM in Budapest war der Abstand beider noch 40s über 20km! Was passiert nun nächsten Donnerstag, wenn beide dort starten?

 

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