Ganz langsam köchelte es sich den ganzen Juli hoch. Jetzt ist es nicht mehr aufzuhalten. Nach Lage der Dinge wird es wohl erst wieder russische Geher bei den großen Events (WM, Olympia der Elite) geben, wenn Tschegin, der Doping-Papst vom Ural wirklich ganz entmachtet ist. Im Vorjahr waren in Zurich schon erste Anzeichen INTERNATIONAL zu bemerken, als man ihn bei der EM zur unerwünschten Person erklärte. Nun ziehen wohl auch die Granden der russischen Leichtathletik und Politik einen Schlußstrich NATIONAL unter dieses Kapitel. Wir wollen uns dabei an keinen Spekulationen beteiligen. Hier der offizielle Bericht von „sport 1.de“ am 16. Juli:

Die russische Leichtathletik steht vor ihrem nächsten Doping-Skandal.

„Gut einen Monat vor den Weltmeisterschaften in Peking zog der nationale Verband WFLA seine Geher vorerst von allen internationalen Wettkämpfen zurück und suspendierte zudem Erfolgstrainer Wiktor Tschegin. Angesichts laufender Dopingermittlungen gegen den 53-Jährigen habe der Verband diese Maßnahme getroffen,“ um laut Verband „einen Image-Schaden für den russischen Sport abzuwenden“.

Und weiter schreibt „sport 1.de“: „Der Verzicht auf die Wettkämpfe soll aufrechterhalten werden, bis die aktuellen Ermittlungen der nationalen Anti-Doping-Agentur RusADA gegen Tschegin abgeschlossen sind. Ob dies bis zum Start der WM gelingt, ist unklar. Als Trainer führte der Russe zahlreiche Geher zu internationalen Erfolgen. Mindestens 20 seiner Athleten wurden in den vergangenen Jahren allerdings wegen Dopings gesperrt, darunter die Olympiasieger Waleri Bortschin, Sergej Kirdjapkin und Olga Kaniskina.

In der russischen Leichathletik war gerade erst ein wenig Ruhe eingekehrt, nachdem im Winter eine ARD-Dokumentation über systematisches Doping sowie Korruption im russischen Sport weltweit für Aufsehen gesorgt hatte. Die Aktion des russischen Verbandes erinnert derweil an eine Maßnahme im Jahr 2013, als Kirdjapkin und Kaniskina überraschend im letzten Moment aus dem russischen Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Moskau gestrichen wurden. Gründe für die Maßnahme wurden in diesem Fall allerdings nicht bekannt gegeben.“

Anmerkung: Es ist besch… und vor wichtigen Entscheidungen bei der WM in Peking, gerade das Gehen betreffend, kontra-produktiv. Ja, es betrifft AUCH den Gehsport. Die internationale Leichtathletik insgesamt steht aber jetzt am Pranger – nicht nur die (russischen) Geher. Die ARD veröffentlichte heute, am 1. August, nicht April!, geheime Papiere der IAAF, die der Presse zugespielt wurden, mit äußerst brisanten Internas von Blutuntersuchungen. Daraus geht hervor, dass bei vorliegenden Proben! 176 Sportler (eigentlich) überführt worden sind. Dann kommen die rechtlichen Schritte etc. und im Ergebnis davon wurde nur gegen VIER ATHLETEN etwas unternommen. Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Und! Wen bitte überrascht das?

Und die Geher sind bei den Jugendmeisterschaften dabei! Nach kurzer „Auslagerung“ starten in vier Wettbewerben wie 2011 in Jena wieder 24 junge Athleten beim Kampf um die 12 Medaillen. Mehr dazu heute und am Freitag unter „Meine Berichte“.

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Die Startvorbereitungen der weiblichen Jugend vor vier Jahren unter den strengen Augen der Kampfrichter. Wer kennt noch wen? Und wer ist heute noch davon dabei?

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Auch in der aktuellen Liste der Europa-Challenge haben nun schon viele Sportler die möglichen sechs Wertungs-Wettkämpfe realisiert. Während einige nun im August auch das kleine Kreuzchen für sechs Starts in der letzten Spalte der Liste erreichen können, gehen andere nun schon daran, ihre erreichten sechs Leistungen bei den kommenden Wettkämpfen noch zu toppen. Die Senioren-WM in Lyon mit drei Startmöglichkeiten bietet dazu ideale Voraussetzungen. Und die Top-Sportler werden in der letzten Dekade des August versuchen, Höchstleistungen unter den klimatischen Bedingungen von Peking bei der WM abzurufen. Schon jetzt freuen wir uns auf den Zwischenstand August.

Die TOP 100 der Europa – Challenge findet ihr wie immer auf unserer extra  dafür eingerichteten Seite – siehe Leiste hier oben…

1507 RL ZZ Top15

Die Juli-Ergebnisse haben den aktuellen Stand der Rangliste wesentlich beeinflußt. Mit nur fünf Wettkämpfen ist Hagen Pohle der Einzige in der TOP15. Alle anderen haben schon mindestens die erforderlichen sechs Ergebnisse zu Buche stehen. Mehr dazu und detaillierte Aufstellungen der aktuellen TOP100 findet Ihr hier auf der Seite unter „RANGLISTE“. Viel Spaß da beim Stöbern oder Runterladen!

Fehlende oder unklare Daten bitte über „rs_wpss_encode_strinfo@racewalking24.com„, unserer offiziellen Gehsportadresse, klären. Die nächste Auswertung zum Deutschen Geherpokal 2015 gibt es dann erst Ende August, nach Jugendmeisterschaften, den Senioren-WM in Lyon und der WM in Peking. Bleibt weiter schön neugierig… Wir wünschen einen erholsamen Urlaub.

Gemeinsam

Mit den Wettbewerben der WM U18 in Cali / Kolumbien sind die Internationalen Höhepunkte des Monats im Gehen abgeschlossen. So können wir im Laufe des kommenden Tages den neuen Stand der Europa-Challenge mit den Wettbewerben: Gwangju, Tallin, Eskilstuna und Cali ins Netz stellen. Natürlich mit interessanten Verschiebungen! Die Liste nimmt langsam starke Formen an!

1500 ACEuro-Challenge

 

Die beiden Potsdamerinnen Teresa Zurek und Julia Richter konnten in Cali auch für diesen Wettbewerb weitere Punkte sammeln. Das Wichtigste in Cali war aber für sie das Sammeln von Erfahrungen. Beide sind noch nicht lange „im Geschäft“,  Julia nicht einmal ein Jahr! Wahnsinn. Der Abstand zu ihren Bestzeiten in diesem Fall Nebensache. Teresa hatte vor allem schon in Podebrady mit Sieg und 23:47min. geglänzt, Julia in Podebrady und Naumburg bereits mit Zeiten unter 25min. (24:33 und 24:45) überzeugt.

In Cali kamen die Nähe zum Äquator (Luftfeuchtigkeit), Südamerika und 1000m Höhe als weitere Faktoren der Bewertung hinzu. Logisch, dass das die Besten der Besten nicht wesentlich störte, sogar 10 persönliche Bestzeiten erreicht wurden. Die Spitze spielte in einer anderen Liga. Favoritin und Siegerin Zhenia Ma, China, war als amtierende Jugend-Olympiasiegerin, Nanjing 2014 in 22:22,08 angereist und hatte mit ihrer Landsfrau Ke Xue, als Vierte eine wunderbare Tempomacherin, die das Feld zu 13:53min. bei 3000m führte. Olga Eliseeva, Rußland, als Zweite mit 22:18min.! angereist, hatte bereits 2014 als Bestzeit eine 23:27min. stehen. Und unbedingt sollte man erwähnen: Die erste Gehermedaille, durch die Dritte, Ayalnesh Dejene, Äthopien, mit 22:48!! für Afrika!

Nach Jahren betrachtet wurde Julia Richter immerhin Vierte ihres 99-er Jahrgangs! Ein Vergleich nach Erdteilen, Rußland und Türkei da Europa zugeordnet? Interessant! Teresa als 17. ist da sechstbeste Europäerin, Julia als 28. immerhin 13.! Die Dominanz andere Erdteile spielt auch bei den Jungen die gleiche Rolle. Nur drei Europäer unter den besten Zehn, der Sieg ging an Sergey Shirobokov, Rußland, in 42:24,41min. und nur fünf Europäer!! unter den besten Zwanzig! Deutsche Athleten waren da nicht am Start. Schade. Aber um die internationale Gehsport-Entwicklung brauchen wir uns keine Sorgen machen.

150718 EskilstunaMGenau wie die Mädchen vor zwei Tagen konnten die U20 männlich die Top-Bedingungen in Eskilstuna hervorragend nutzen. Nach den Hitzetagen in Mittel- und Südeuropa bot die mittelschwedische Stadt Temperaturen deutlich unter 20 Grad an, was fast alle auch zusätzlich motivierte und viele zu neuen Bestleistungen trieb. Auch unseren Nathaniel Seiler, TV Bühlertal, der nun schon bei 41:33,47min. angelangt ist. Unseren herzlichen Glückwunsch!

15 der 28 Starter gingen persönliche Bestzeiten, gleich vier nationale Rekorde wurden bei diesem Wettkampf aufgestellt. Das hohe Tempo sorgte auch für viele Aktivitäten bei den Gehrichtern. Nur acht Athleten kamen ganz ohne Disqualifikationsanträge über die Runden, darunter der neue Europameister Diego Garcia aus Spanien. Drei Sportler mussten gar disqualifiziert werden, auch unser zweiter Starter, Karl Junghannß, vom Erfurter LAC.

 

Das detaillierte Protokoll des Normgehen von Jüterbog läßt den Eingang vieler Zeiten in die Bestenlisten zu. Der Statistik-Guru des deutschen Gehsports, Jürgen Bloß, hat alle Daten bereits in seine umfangreiche Datei eingearbeitet. Dabei konnte er auch nachfolgende deutsche Bestzeiten vermelden:

Steffen Borsch, M40, 1,5km 6:43 und 2km 9:00 Minuten; Josephine Grandi, für W15 & W16, 1,5km, 7:31 Minuten; Emilia Lehmeyer, für W18, W19, W20, W21, W22 & WJA, 5 Meilen (=8,5km) 48:33 Minuten; Yvonne Bonneß, W35, 1,5km 8:53 Minuten, Yvonne Markgraf, W40, 1,5km, 9:20 Minuten.!

Erspart uns die Rückantwort, der oder die sei dort oder hier schon schneller unterwegs gewesen. In der Statistik zählen nun einmal nur offizielle, auch im Protokoll festgehaltene Zwischen- und Endzeiten. Jüterbog hat in dieser Hinsicht sehr viel für „Ewigkeit“, das heißt, Festhalten von Daten getan. Glückwunsch. Und vielleicht Anreiz für andere Veranstalter, es Jüterbog nachzumachen und möglichst viele Daten zu erfassen. Es würde allen – nicht nur dem Guru – nur gut tun.

 

 

Vier Events über 20km Gehen standen in den beiden letzten Tagen auf dem Programm des internationalen Leichtathletikkalender. Sowohl in Gwangju/Südkorea bei der Universiade als auch bei der U23 in Tallin/Estland legten mit guten Leistungen zuerst die Männer vor, um dann mit Weltklasseleistungen der Frauen umgehend getoppt zu werden. Während bei den Frauen keine deutschsprachige Athleten am Start war, gab es bei den Männern Achtungserfolge durch Nils Gloger als 7. bei der Universiade mit 1:25:17h und Nils Brembach in Tallin als 6. in 1:26:30h. Nur Jonathan Hilbert (als 13. in 1:30:25h) wird wohl nicht ganz auch seine eigenen Erwartungen erfüllt haben. Aber er hat mit seiner Jugend!! theoretisch sogar noch 2 weitere Jahre die Chance, seine Zeiten und Platzierungen bei der U23 zu verbessern.

1402 A BiSm HobartDane Bird-Smith möchte die Nummer 1 in Australien werden. Noch kann der erfahrene Jared Tallent dagegen halten. Wie lange…

In Gwanju war man in Richtung 41 Minuten angegangen, um dann wie gewohnt das Tempo zu steigern, um in die Medaillen zu kommen. Das gelang nur dem bereits bekannten Sieger Dane Bird-Smith, Australien, mit 1:21:30h und dem Jahres-Bestzeit auf 1:21:33h gehenden Zweiten, dem Kanadier Benjamin Thorne. Die erfahrenen ukrainischen Kracks Hlavan, Kovalenko und Banzeruk, aber auch Matsunaga, Japan, blieben unter ihren Möglichkeiten.

In Tallin schafften bis auf Nils Brembach die ersten Sieben eine schnellere zweite Hälfte. Das war wahrscheinlich auch den zwei Disqualifikationsanträgen geschuldet. In den Zweikampf Nikolay Markov, Rußland, gegen Alvaro Martin, Spanien, konnte keiner eingreifen. Erst nach 17km konnte sich Markov lösen. Auf den letzten Kiolometern konnte er Martin noch fast eine Minute abnehmen.

Noch stärker besetzt waren beide Frauenfelder. Hier kann es nächsten Monat viele Wiedersehen, auch erfolgreiche !!! in Peking bei der WM geben. Und das waren keine Vorschuß-Lorbeeren! Zuerst legte Kirdyapkina, Rußland, in Gwangju mit 1:28:18h eine Weltklasseleistung vor. Auch die zweite Russin, Pandakova, blieb noch knapp unter 1:30h. Dann in Europa! Man hatte wohl auch nicht mit den Topbedingungen in Tallin gerechnet? Auf 15 Grad abgekühlt, ermöglichte das vier persönliche Bestleistungen und neuen Championats-Rekord durch Maria Ponomaryova, Rußland, mit hervorragenden 1:27:17h. Da hatte auch Supertalent Anezka Drahotova, Tschechien, keine Chance, obwohl auch sie mit 1:27:25h eine absolute Topzeit schaffte. Selbst die Dritte, Lyudmilla Olyanoowska, Ukraine, blieb mit 1:28:41h noch deutlich unter der Schallmauer 1:30h.! Ganz stark!

1504 Pode23

 

 

 

 

Anezka Drahotova, Tschechien, in bekannter Manier, hier voll in Aktion (Podebrady 2015), konnte trotz 1:27:25h in Tallin nicht gewinnen.

Bei den Deutschen Meisterschaften im Bahngehen vor gut drei Wochen in Düsseldorf bewertete er noch die von den Aktiven angebotene Qualität der Technik. Einst auch selbst aktiv, wirkte er über 40 Jahre als Kampf- und Gehrichter. Viele kennen ihn auch als eloquenten Sprecher bei Lauf- und Gehsportveranstaltungen. Seit einigen Jahren fiel ihm das alles nicht mehr leicht. Verletzungs- und gesundheitsbedingt hatte er immer wieder Rückschläge verkraften müssen. Bernd-Michael Mertin macht den lange befürchteten und immer wieder herausgeschobenen Termin nun wahr und tritt von allen Ämtern und Aufgaben zurück.

Der Deutsche Geherpokal verliert in Bernd-Michael Mertin einen Mann der ersten Stunde im gemeinsamen Geher-Deutschland nach der Wende. Mit vielen Ideen und auch interessanten Wettkampfversuchen gehört er zu unseren Urgesteinen. Vielen Dank, Michael. Eine lange Grußkette geht nach Krefeld, seinem Wohnort. Wir vermissen Dich jetzt schon.1001

 

„Abschiedsbrief“ hier–>   150705 . mein Abschied   zum selbst Lesen. Adresse für Dankeschön´s ist anbei.

1506 Gedenken an B.M. Mertin

Bernd-Michael Mertin bei einem seiner tausenden Kampf- und Gehrichtereinsätze…

 

Die letzte Juni – Info! Es soll wirklich mit Naumburg verbundene und gute Athleten geben, die im kommenden Jahr leider liebe Grüße aus Portugal schicken müssen!

160520 Villa Real

Die Angelegenheit ist es uns wert und wichtig genug, in den kommenden Stunden unter „Meine Berichte“ einen Kommentar zu dieser Entscheidung abzugeben.