Ein wahres Feuerwerk starker Leistungen präsentierten diese Wettbewerbe für die Interessierten. Hier die besten Leistungen (außer Senioren-DM), 12.10. korrigiert:
Worüber zuerst berichten? Bei diesen vielen sehr guten Leistungen! wir versuchen es mal so:
1. Gleich vier Frauen der U20 rocken die „Ewige Bestenliste“:
Die 20km waren als Rahmen für die Deutschen Meisterschaften ausgeschrieben. Die Herbstprüfung des Nachwuchses 2016 führte zu einer Revolution der „Ewigen Bestenliste Frauen“ über 20km, weil sich vier Jugendliche enorm bis fast unglaublich steigerten. Konnte man aufgrund von Vorleistungen in Halbdistanz oder Ergebnissen in der Unterdistanz davon ausgehen, daß ist MÖGLICH! Aber erst diese Generation hat es REAL geschafft, nach den ca. 15 Jahren Durststrecke. (Anmerkung: Allerdings müssen wir vielen „Fakten“, z.B. auf der DLV-Seite vom Bundestrainer widersprechen! Schon aus Respekt vor NW-Bundestrainer der 90-er, Ralph-Hagen Zemelka, mit Amberg, Herold und Eckardt entwickelte er u.a. dieses tolle Trio. Nur 1:36h der 20-jährigen Herold reichten damals nicht für eine Perspektive. Es waren also nach der politischen Wende durchaus mehr als 3 Frauen in Deutschland unter 1:40h unterwegs. Neben den 3 „Großen“ Gummelt, Seeger, Zimmer! – auch Respekt u.a. vor den Athletinnen Boyde, Meloni, Friedenberger, Best. Seht selbst auf die Bestenliste):
Emilia Lehmeyer wollte unbedingt in diesen Bereich. Und von Trainer Volker Umlauft gut eingestellt schaffte es sie sogar in die TOPTEN, damit zur besten aktuell aktiven Geherin Deutschlands. Das war bis Samstag Nicole Best mit ihren 1:37h aus 2002! Und auch die Zweite, Teresa Zurek, hatte mit ihrem Vermögen und der internationalen Erfahrung selbst das Zeug dazu. Lobenswert ihr Respekt vor der Strecke. Nicht mal locker mitflitzen, so lange wie es geht und dann mal sehen…? Nein, auch hier war das Konzept ihrer Trainerin zu erkennen, diese 20km auch REAL unter 1:40h – der (zweiten) Schallmauer – zu gehen und damit als JÜNGSTE aller Zeiten in diese Bestenliste EINZUGEHEN! Und das dann Saskia Feige im Sog ihrer Vereinskameradin vom SC Potsdam es auch noch unter 1:40h schaffte, war dann unter diesen Umständen wirklich DIE Überraschung. Auch für die Trainerin? Denn zum Ende hin war Saskia sogar schneller unterwegs als Teresa. Die Vierte sollten wir nicht vergessen. Pauline Barz, Erfurter LAC, hatte ja schon eine „gewisse“ Erfahrung und Bekanntschaft mit der „ersten Schallmauer“ (2h!) in Naumburg gemacht (..dort 2:05h mit großem Leiden). Die Steigerung um 17 Minuten auf 1:48:22h war stark, aber wohl noch nicht ihr letztes Wort? Vielleicht finden wir sie – ebenfalls 2016 noch als 18-Jährige! – nächstes Jahr dann auch in der ewigen Bestenliste in der TOP22?
2. Nach Andernach kann Carl Dohmann endgültig Rio abhaken!
Na klar wurmt das (noch)! Aber nach Sieg und Titelverteidigen mit neuer starker Bestzeit von 3:47:57h über 50km macht Carl Dohmann, SCL Heel Baden-Baden, die nächste Tür zur Weltspitze auf und kann (wieder) weiter nach vorn schauen. Norm für 2017 abgehakt. Genug Selbstbewußtsein am Rhein getankt. Weiter so.In Dominic King, Nr.105, Großbritanien und Karl Junghannß, Erfurter LAC, hatte Carl Dohmann lange Zeit starke Partner, die sich sehr um das Tempo bemühten. Carl hat sich bestimmt bei beiden für ihren Anteil an der neuen starken Bestzeit bedankt. Der „Zwilling“ Dominic bedankte sich auf seiner Webseite bei allen, die an ihn (noch) geglaubt hatten und die ihn zu seiner Verbesserung um 5 Minuten und WM-Norm gratulierten. Er schloß sich dem großen Lob fast aller Teilnehmer zur Veranstaltung in Andernach an. Und erst Karl! Endlich einmal wurde der ausdauerbegabte Athlet für seinen Fleiß richtig belohnt. Oft disqualifiziert, hatte er sich schon in Naumburg (wohl kurzfristig? auch hier stimmt die Angabe auf der DLV-Seite nicht) versucht. Die 1:23:53h in Podebrady waren schon ein Achtungszeichen. Nun in Andernach kam er nicht einmal 5 Minuten hinter dem Sieger als Zweiter mit tollen 3:52:46h ins Ziel! Damit die zur IAAF (4:06h) vom DLV wohl auf 3:53h „erhöhte“ WM-Norm für London 2017 erfüllt. Für Karl ein Quantensprung zu Carl, in der Leistungshierarchie und noch mehr?
Von rechts nach links: Tokodi, Ungarn, Lehmeyer, 20km-TOPTEN!, Nathaniel Seiler, Bühlertal, Andreas Janker, Röthenbach, Lorenzo Dessi, fast ganz verdeckt, Maria Becchetti und vorn Andrea Agrusti, alle Italien.
Acht internationale Matadore verstärkten das Feld der fünf deutschen DM-Aspiranten über 50km. Als Konzept tauglich, um fehlende Senioren der Langstrecke 30km auszugleichen und einen interessanten Wettkampf zu gestalten. Athleten, die „durchkamen“ gingen Bestzeit! Jeder konnte eine/seine Gruppe finden. Lange hielt sich in der Gruppe auch die neue 20km-TOPTEN-Platzierte Emilia Lehmeyer auf, um zum Ende sogar diese zu forcieren. Wohl ca. 2 Minuten zu schnell für Andreas Janker, der unbedingt die Gruppe halten wollte? Sein Lohn, starke neue Bestzeit, auch wenn die zweite Hälfte dann nach 2:00:30h zur Halbzeit! sehr schwer wurde. Weil die drei „leistungssportorientierten“ Athleten ihre Traumziele erreichten, blieb dem „Edelamateur“ trotz 4:11:45h leider „nur“ der 4.Platz. Denn auch der 20-jährige „Strecken-Neuling“ Nathaniel Seiler, Bühlertal, legte als Junior über 30km in 2:24h noch knapp 1:34h drauf, um den 50km-Wettkampf als Dritter sogar noch unter 4h zu absolvieren. Bei seinem ersten 50-er! Hochachtung für das Durchkämpfen auf hohem Niveau.
Nicht zu vergessen, ohne 30km-Senioren, die wieder zum „Durchgangswettkampf“ (Zukunft fraglich) degenerierten 30km. Nur Jonathan Hilbert, LG Ohra, sah das als sein Schwerpunkt an, siegte überzeugend in 2:16:05h, lange mit dem Olympiafünften Christopher Linke, SC Potsdam, als Partner unterwegs. Mit seinem ersten Start nach Olympia und Urlaub wertete Christopher die Veranstaltung auf und bestritt mit 1:29:27h über 20km seinen notwendigen sechsten Start für die EUROPA-Challenge, was ihm dafür 102 Punkte brachte. Im Hinblick auf die 50km und mit leicht angezogener Handbremse holte sich in der U23-Wertung über 30km Karl Junghannß Silber und Nathaniel Seiler nochmals Bronze.