Dieser Jahres beschäftigt sich mit dem Archiv! Ihr wißt schon: Der Keller.., Aufschließen, Gucken, Verwerten… Und was fällt einem just von vor genau 20 Jahren! auf die Füße? Der damals noch existierende GEHER-RUNDBRIEF 1/99 von Uwe Menzerath! Ja, damals existierten zwei Informationsblätter!!! in Deutschland für den Gehsport. Bernd-Michael Mertin, Düsseldorf, mit seinen Wettkampfinformationen und der auch etwas von der FDP unterstützte, hoch interessante Rundbrief von Uwe Menzerath, der heute im Raum Potsdam lebt und der aktuellen Generation vielleicht als Geh- und Kampfrichter bekannt ist. Wir entnehmen drei Auszüge von Uwe:

1) Seite 2: Leitartikel: Werte Gehsportfreunde…! (Großer Jahresrückblick 1998, nicht so erfolgreich, dann…) „…Verärgerungen entstehen aber auch aus Widersprüchen. So wurde die Mannschaftsmeisterschaft (!!! horch, horch!!! Anm.: …der Geher), wenn auch noch inoffiziell, geschaffen. Die angekündigte Endrunde aber mußte ausfallen, da zum gleichen Termin eine Weiterbildung der Trainer angesetzt wurde. Der Termin der Endrunde war lange bekannt. Und der Termin und auch der Ort hätte sehr gut für beides genutzt werden können. Hier ist wohl in Zukunft eine bessere Koordinierung und auch Absprache von Seiten der Verantwortlichen notwendig. Durch den DLV-Beschluß, offiziell die Mannschaftsmeisterschaft durchzuführen ( ja richtig im Gehen, mit allen Altersklassen!), gibt es wohl nun doch noch entsprechende Bedingungen. Die Endrunde sollte dann zu einem

FEST des GEHSPORTS

genutzt werden. Sicher werden auch die Leistungssportler, wenn auch nicht mehr voll im Training, die Gelegenheit der Teilnahme mit einem fröhlichen Jahresausklang nutzen. Die Verantwortlichen im GEHER-Team sollten keine Gelegenheit auslassen, um den Gehsport vor allem im Nachwuchsbereich voranzubringen…, …um den Gehsport zu dem zu machen, was er einmal war WELTKLASSE! Ein großes Lob zum Abschluß an die Veranstalter internationaler Wettkämpfe. Die Auswertung der EAA (EUROPA), wobei Organisation, erzielte Leistungen und auch das Wohlbefinden der Athleten gewertet werden, ergab folgende Plätze:

1. Naumburg 12 475 Punkte, 2. Hildesheim 12 298 Punkte,…. 4. Eisenhüttenstadt 11 763 Punkte.

Die vergangenen guten Veranstaltungen brachten Eisenhüttenstadt den entscheidenden Bonus bei der Vergabe des 3.Europapokals. Die rührigen Veranstalter dürfen diesen am 17./18. Juni 2000 durchführen.

2) Seite 49: Ausschreibung zum Deutschen Geherpokal 1999

Der Deutsche Geherpokal wird 1999 erstmals unter der Regie des Deutschen Leichtathletik.Verbandes ausgerichtet. Um die Basis zu vergrößern werden 4 Regionen gebildet… Nord: Erhard Meinlschmidt, Ost: Helmut Stechemesser, Süd: Gerhard Bär, West: Bernd-Michael Mertin… /Die vier besten Ergebnisse eines Vereins aus beliebigen Wettkämpfen werden addiert… /Danach qualifizieren sich die acht besten Mannschaften einer Region für den regionalen Endkampf… /Daran können als Einzelkämpfer auch Teilnehmer (-innen) von nicht qualifizierten Vereinen aus allen Regionen teilnehmen…   /Für den Endkampf auf DLV-Ebene sind die Regionalsieger und die sechs weiteren punktbesten Mannschaften qualifiziert… /Einzelteilnahme möglich… /gez. Dr. Wolfgang Schaefer, Berater für Gehen im DLV-Bundesausschuss Allgemeiner Wettkampfsport

3) Seite 50: Das Interview, heute mit Udo Schaeffer

Hallo, Udo, die Tagung des DLV zum Geherpokal hat die Ausschreibung für 1999 beschlossen. Ich vermisse Deinen Namen in der Ausschreibung. Hat es einen besonderen Grund, dass der „Vater des Geherpokal“ nicht in vorderster Front steht? Ja, es gibt viele kleine Dinge, die im Einzelnen betrachtet, durchaus Kompromisse zulassen. Diese habe ich im 1. Teil der Sitzung – wenn auch mit einigen Bauchschmerzen – mitgetragen. Die Summe aller Reibungspunkte öffnete mir dann aber die Augen: Das war nicht mehr mein Ding! Dahinter kann ich nur schwer stehen. Wichtig war…, den Geherpokal unter das Dach des DLV zu bringen. Das ist gelungen und das ist das Entscheidende. Meine Rolle und Funktion für 1999 spielen da eine untergeordnete Rolle.

Na, aber das kann es doch für Dich nicht gewesen sein? Oder?  Ja, ich habe mir das 20.Jahr des Deutschen Geherpokal etwas anders vorgestellt. Schade…

Bist Du sauer? Wenn überhaupt, dann nur auf 2 Dinge: Schweigen und Unehrlichkeit. Ich weiß nicht, ob Ehrlichkeit und Offenheit heute noch Tugenden sind. Wichtiger erscheinen Beziehungen, zu Neudeutsch: Connections. Ich hatte im September letzten Jahres meine Vorstellungen veröffentlicht. Bei allen bin ich auf Zustimmung gestoßen, außer beim DLV

Klingt da nicht ein bißchen Wehmut durch? Auf keinen Fall! Geht das Ding gegen den Baum, bin ich der Erste, der weitermacht. Wird es ein Erfolg, bin ich der Erste, der gratuliert. Es geht um den Geherpokal. Der wird auf jeden Fall der Sieger sein.

Du hast von kleinen Dingen gesprochen, die in der Summe zum Nicht-Mitmachen führen. Sind diese Dinge für die Leser des GEHER-RUNDBRIEFS von Interesse? Ich habe nie von „Aussteigen“ gesprochen. Ich möchte nur für den zeitlichen, organisatorischen und inhaltlichen Geherpokal 1999 nicht in irgendeiner Weise verantwortlich sein. Ich werde Teilnehmer, vielleicht auch Veranstalter und Helfer sein. Ein kurzer Anruf genügt. Und wenn man mich zu Inhalten fragt, werde ich meine Erfahrungen einbringen. Zu den „kleinen“ Dingen: 1) Es gibt keine Geherpokal-Serie mehr, 2) Die Regionalisierung wird überbetont, 3) Viele Reglementierungen, 4) Viele Ungereimtheiten, 5) Ungünstiges Setzen inhaltlicher Höhepunkte im Zeitablauf, 6) Änderung des Schülercups, 7) Zerschlagen der gewachsenen Struktur.

Das sind viele Punkte. Willst Du darauf eingehen? Es würde zu lange dauern. Wichtig ist, daß ich mich in diesem Jahr etwas zurückziehe. Aber ich stehe „Gewehr bei Fuß“ und bin immer für den Gehsport und Geherpokal ansprechbar.

Schön, Udo. Das freut mich. Mit Udo Schaeffer sprach Uwe Menzerath

Ganz schön vorausschauend..? Der Geherpokal 1999 wurde ein Desaster. Neue Regeln nicht propagiert. Keiner verstand sie. Am Ende wollte sie wohl keiner? Eine Planung 2000 gab es erst gar nicht. Der damalige Nachwuchs-Bundestrainer Helmut Stechemesser, als „Geherpokal-Regional-Verantwortlicher Ost“ ruderte zurück. Ihn ärgerte vor allem die Unsicherheit mit dem Schülercup, seinem Reservoir für Nachwuchs. Er bat mich Ende 99, etwas zu tun, gab mir als Nachwuchs-Bundestrainer!! und GEHERTEAM-Mitglied das Mandat! Ich wertete den Geherpokal 1999 nach alten Regeln (Vergleichbarkeit) aus, neue Plätze, neue Urkunden!, organisierte nun die Serie 2000, übernahm die Verantwortung. Leider „vergaß“ Helmut, die Regelung im DLV, vor allem mit Dr. Schaefer abzustimmen! Der Deutsche Geherpokal fiel in Ungnade, ich wurde für meine „illegale Handlung“ von Dr. Schaefer (hintenherum) bestraft! Erst 10 Jahre später, als ich im Herbst 2009, auf dem Höhepunkt des Deutschen Geherpokal im November in Erfurt wegen meiner Hüft-OP mein Amt abgeben wollte, sprachen da alle, auch DLV-Nachwuchs-Bundestrainerin Manja Berger und DLV-Wettkampfsport-Verantwortlichen Dr. Wolfgang Schaefer für das Würdigen des Geherpokal und das Eingliedern in den DLV mit Udo Schaeffer – ich als Präsident des GEHERTEAM-DEUTSCHLAND – aus! Dieser „Zusammenhalt“ zerbrach bereits nach 6 Monaten. Als der DLV vom geistigen Zusammenschluß aller Geher Wind bekam, organisierte sich der Orga-Verantwortliche im DLV, Manfred Mamontov, Februar 2010 einen/seinen „Prellbock“, wie Frau Berger schön bemerkte. Er gewann Helmut Strich. Der konnte mit seiner Unwissenheit und Gesprächigkeit jede Regung ersticken, Entwicklungen behindern. Der „Brötchengeber“ war für DLV-Verbundene natürlich wichtiger als unser gemeinsames Treueversprechen für Gehsport und mein Weitermachen 2010! Es dauerte wieder fast 10 Jahre, bis man im DLV von der Rolle des „Prellbocks“ genug hatte, Harald Strich November 2018 erklärte, nicht mehr DLV-Berater zu sein. Die DM in Aschersleben brachte scheinbar „den Topf zu Überkochen“? Das sind andere Geschichten. Es bleibt, was vor 20 Jahren war! Udo Schaeffer war 1999 – 2000 für ein Jahr nicht verantwortlich für den Deutschen Geherpokal!

Aus diesem Deja-vu-Erlebnis 1999 ergaben sich später alle anderen, vielleicht manchmal im Detail nicht nachvollziehbaren Reaktionen.

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