Ich darf eine Masters-EM in Aarhus zum dritten Mal erleben. 2017 sogar eingebettet in viele große Kultur-Events als Kulturhauptstadt 2017. Da ist wahrlich viel zu sehen rund um das A wie Ausstellungen bis A wie Architektur. Heute möchte ich mich im Vorab jedoch mit der Historie befassen. Bei der 14. EM 2004 durfte ich das selbe Programm vor 13 Jahren schon einmal erleben (2009 gab es noch die Straßen-EM). Nach der Anmeldung ging es sofort in den Fan-Shop. Hier das damals mit diesen „neumodischen Fasern“ entwickelte T-Shirt der Veranstaltung. Da ich nicht unbedingt Freund dieser Fasern bin, ist das Shirt noch gut erhalten. Ich werde es auch stolz bei meiner Anmeldung am Sonntag in Aarhus tragen!
Nun zum Sportlichen! Bei so einer direkten Möglichkeit, zu vergleichen, lohnt es sich natürlich, zu fragen, wer waren damals die Protagonisten? Und welche Athleten von damals sind heute noch dabei? National als auch international! Ich erinnere mich noch an den überragenden Dreifach-Erfolg des damaligen W38-er – Jahrganges über 10km, Sarembe-Stegmaier, Kahr, Primas, ein überragendes Trio. Mit Teamsieg wurden die drei Einzelmedaillen noch vergoldet, bei der damaligen Teamwertung von Athleten über 10 Jahre! Die sportlich beste Leistung, weiblich, brachte Annelore Werner mit zwei Siegen, drei Goldmedaillen und den 57:46min. über 10km, die heute 95 Punkte bringen.Bei den Männern bin ich selbst ein „Betroffener“. Meine vierten „bewußten“ internationalen Masters. Ich hatte mich voll auf die Gesamt-Entwicklung des Gehsports in Deutschland konzentriert, sah mich und „meine“ Masters „nur“ als ein Mittel, den Gehsport insgesamt voranzubringen. Die guten und schönen Senioren-Effekte erkannte ich erst zur 13. Masters-EM in Potsdam, verstärkt 2003 in Upice und mit der ersten Hallen-WM der Masters in Sindelfingen 2004. Aber nie, selbst als Weltmeister, wollte ich mich oder die Masters zu wichtig nehmen!! Priorität hatte die Gesamtentwicklung und der Nachwuchs. Erst nach 2011 brachte mich unser Gehsportfreund Klaus Gottert, liebe Grüße, ihm geht es aktuell ganz gut, in die Richtung von heute. Seit 2014 sind Senioren nicht nur „gutes Anhängsel“. Man sollte, man muss ihre Leistungen richtig, ehrlich und mir großem Respekt anerkennen. So lese ich das Männer-Protokoll von damals, heute auch mit anderen Augen.Deutschland hatte in der Spitze eine Breite. Noch dominierte Gerhard Weidner, die Gehsport-Ikone. Bei mir war trotz guter Leistung über 5000m an keine Medaille in der M50 zu denken, 55 Sekunden entfernt, WELTEN! Dafür hinter mir als Vierter immer ein starker Schwede „im Nacken“ und Ferdinand Sarembe! Auch mein Freund Dick Gnauck wurde in seiner AK „nur“ Vierter! Trotz 23:22min. in der M40!
Bei der Hitzeschlacht im Park über 20km, drei Tage später, lief dann alles etwas anders:Einige fehlten vorn, einige hatten sich nur auf die 20km konzentriert. Die M50 dominierte das Feld! Da wurden bei Hitze TOP-Leistungen abgerufen. Viele traf das unvorbereitet, einige hatten das herunter gespielt, was dann im Laufe des Wettkampfes mit jedem Meter in den Beinen zur Gewißheit wurde. Oh, verdammt…! Die TOP-Zeit des ganzen Feldes ging der 43-jährige Erling Andersen, Norwegen, als Einziger unter 1:40h. Ein Prestige-Titel. Nie in Reichweite einer Medaille hatte ich mir das Rennen gut eingeteilt und mich auf „Klärchen“ innerlich eingestellt. So reifte für mich von Runde zu Runde die Idee, diesen Prestige-Titel für alle Deutsche! wenigstens zu erkämpfen, was mir auf den letzten 5km auch gelang. Hier – während dieser 20km – war genug Zeit, den Entschluß zu fassen, noch besser zu werden, um dann 2-3 Jahre später im Konzert der Großen meiner AK mitspielen zu können. Und auch in Aarhus wurden „wir Guten“ alle noch belohnt. Karl Degner, Dieter Zschiesche, Gerhard Weidner, Hans Kehrer und Dick Gnauck hatten schon ihre Einzelmedaillen. Da räumten wir bei den Teams noch kräftig ab: M40/45, GOLD, Gnauck, Kerber, Papst, M50/55 Gold, Schaeffer, Sarembe, Kehrer, M60/65, Gold, Degener, Zschiesche, Schumm und M70/75, Gold, Weidner, Hartwig, Pollmeier! Das gelang auch noch zwei Frauenteams neben den schon erwähnten W35-Super-Team: W45/50, Gold, Dygas, Gärtner, Teufert und W55, Gold, Werner, Blume, Molter! Ein goldener Tag! Und als Letztes möchten wir noch die deutschen Männer erwähnen, die es nicht in die internationalen Toplisten schafften:Alle Athleten, auch die hier nicht erwähnten (ich bitte um Verständnis), trugen zum guten Abschneiden, Anerkennung und Achtung deutscher Geher bei. Wir spielten damals bei den Masters einen sehr gute, oft dominierende Rolle… Nun ist eine neue Generation, der damals Zwanziger mit von der Partie. Wir hoffen, mit den gemeldeten 33 Männern und 19 Frauen die damals doch großen Fußtappsen mit dem 2017-er Team auch ein wenig auszufüllen? Dazu wünsche ich uns eine gute Anreise und viel Erfolg. Es ist auch verbunden mit dem ersten direkten Auftritt unseres GSN-Teams und dem neu eingerichteten Internet-Blog des GEHSPORTNETZWERKES! Wir werden bei der Berichterstattung dort viele Erfahrungen sammeln. Dort läuft alles aktuell und direkt an Frau & Mann…. Zumindest versuchen wir es. Helft auch mit Euren Info´s mit, dass uns das möglichst gut gelingt und schaut ruhig mal rein:
—> https://blog.gehsportnetzwerk.de