DLV  Endlich!  Es ist nun wirklich noch geschehen! 50 Tage vor dem bis gestern noch offiziell propagierten Meisterschaftstermin, 10. Juni, steht die Bahnmeisterschaft 2017 fest. Zum Glück nicht mehr der 10. Juni oder? Das wäre in allen Planungen knapp geworden. Ob es nun auf einem anderen Termin besser ist und wird? Das bleibt abzuwarten… Seit 21.4. hat der DLV nun diesem Geschehen und unsäglichem Termin endlich auf seiner Seite den Garaus gemacht und propagiert den Termin und Ort nun offiziell: 16. September in Diez! Endlich.

Das Timing für das Veröffentlichen ist gut! Treffen wir uns doch übermorgen in Naumburg zu den Meisterschaften auf der Straße. Ein Punkt weniger, um irgendwie und irgendwo wieder herummeckern zu können! Endlich!

Mit den Meldezahlen aktuell für die Geh-Wettbewerbe der Naumburger Sporttage 2017 kann man zufrieden sein. Wenn alle Zusagen eingehalten werden, sehen wir am Sonntag über 200 Geher am Start. Eingebettet sind die Deutschen Straßenmeisterschaften Männer, Frauen über 20km sowie die des Nachwuchses und der Senioren.1704 NBG1Die Wettkämpfe beginnen um 9.30 Uhr mit dem gemeinsamen Start der 20km- und 50km-Geher , einschließlich der ersten Frau, die sich offiziell in Deutschland über die 50km trauen wird, die 38-jährige Spanierin Maria Dolores Marcos Valero. Es haben auch 21 Starter aus anderen Ländern gemeldet und über 80 Athleten bei Rahmenwettkämpfe, so dass mit fast 100 Startern bei der Meisterschaft die 200-er Marke geknackt werden könnte. Gute Anreise!

Noch nicht? Dann ergibt sich dazu die Möglichkeit, die Anzahl der Wettkampforte um diesen Vorort von Berlin zu erweitern. Der Ausweichtermin für das Durchführen der Meisterschaften Berlin-Brandenburgs wegen Sperren der Jüterboger Anlage steht nun mit Zeitplan fest:170507 MahlowAlle sind herzlich willkommen. Die Veranstaltung zählt auch als Bonus für die Rangliste und die LIGA 2017.

Zumindest bis 2020! Dann wird, hoffentlich mit einer erneuerten Gehsportkommission der IAAF, das sportliche Gehen neu ausgerichtet. Es liegt an uns (auch an uns), mit vielen kleinen positiven Mosaiksteinchen am weiteren weltweiten Aufbau und der Entwicklung der Gehsportdisziplinen mitzuwirken.

In Naumburg werden am Wochenende auch 50km-Geher starten. Aktuell gemeldet sind da sieben Männer & eine Frau! Drei über dreißig Jahre alte Mexikaner mit Berdeja, Ojeda und Bustamente werden sich Lorenzo Dessi, Italien, erwehren müssen. Doch das ist nicht das Thema. Letztes Wochenende führten die TOP- Gehsportnationen Asiens, Japan und China mit Wajima und Taicang ein interessantes Veranstalter-Duell durch. Wer hat gewonnen…? DER GEHSPORT! Es konnte u.a. auch mit den 50km „gepunktet“ werden. Hier folgt die aktuelle Weltbestenliste 2017:170416 WBL 50km aktÜberall geht man weiter! Mit neuen Emotionen, neuen Erfahrungen. Nach den 50km Gehen,1704 Hurra 50 in 2020 den tollen Wettbewerben, eingebettet in die großen Events von Wajima, Japan und Taicang, China in der letzte Woche, nun ein (wenn auch klitzekleiner) weiterer Baustein am kommenden Wochenende in Naumburg.

Und so bringt aktuell die schöne Montage von „O Marchador“ alles auf den Punkt und wunderbar optimistisch zum Ausdruck, was die Gehsport-Interessierten aller Welt interessiert! Vielen Dank!

Genießt auch die Ergebnisse und Beiträge von und zu diesen beiden Events unter diesem Aspekt. Die besten Leistungen sind wie immer in der GEHSPORTWELT dokumentiert.

Ganz stolz überschreibt der Veranstalter von Wajima das Fazit der Veranstaltung mit „Tradition schlägt Medaillen und Geld“. Denn Ort und Termin boten viele Risiken. In das 56. All-Japan Race Walking Meet von Wajima waren die 101. 50km-Meisterschaften Japans integriert. Und stolz verkündete man die große Neuigkeit, ab 2018 für Frauen offiziell 50km-Meisterschaften durchzuführen.

170416 Wajima 50 GruppeIn der Startphase bestimmen Hirooki Araii (Nr.2), Satoshi Takahashi (Nr.3) und Koichiro Morioka (Nr.7) das Geschehen (Fotos: Sugimoto). Im Ziel knackten vier Geher die 4h-Marke.170416 Wajima 50 Arai Takahashi, Morioka und Tanii stehen mit „aufgegeben“ im Protokoll. Andere Medien schrieben, sie unterzogen sich einem Test über 30km, den sie in 2:16:27 bzw. 2:16:06h beendeten. Anhand der Zwischenzeiten läßt sich schnell nachweisen, an diesem Tag ging es da mit dem Tempo nicht weiter. Takahashi zur 25 in 1:52:11 mit 22:46, zur 30 mit 22:56, gibt nach 35km 23:50! auf, Tanii geht zur 25 in „noch“ 22:57, zur 30 schon in 23:39 und Moriokaga von 22:50 zur 25, bricht schon mit einer 24:13 ab… Ookuma, von 23:09 auf 26:55! Die Vier waren deutlich über Limit. Auch hier gab es also „Besonderheiten“. Von 28 Athleten erreichten nur 13 das Ziel (Australien meldet da von 25 nur 12…?). 8 Aufgaben, 7 Disqualifikationen. Fahren nun die ersten Drei zur WM nach London? Und was ist mit den Arrivierten? Die „NEU Platzierten!“ waren stark. Satoshi Maruo ging bis km37 mit Araii zusammen, immerhin ist das der Olympia-Dritte von Rio! Ihn verließen erst dann die Kräfte. Mit 1:51:50 zu 1:57:27 baute er auf der 2. Hälfte 2 Minuten mehr ab, als der überragende Sieger Araii, 2.Hälfte 1:55:28h. Der Dritte, „Neuling“ Hayato Katsuki war der Einzige mit einer stärkeren 2. Hälfte!, bei Km 25 war er noch als Achter! mit 1:55:15h, griff er nach Maruo´s Schwäche ab Km 37 an. 4:50min. RÜCKSTAND bei Km 35 verkürzte er durch 1:54:34h auf der 2.Hälfte auf nur noch 32 Sekunden Abstand im Ziel!!170415 WajimaBei den Frauen am 1.Tag über 10km bestimmten Chiaki Asada (4), Sae Matsumoto (3) und Yuki Yoshizumi (2) das Geschehen. Asada gewinnt in 46:07 vor Matsumoto in 46:24. Hinter Goto (46:52) kommt Yoshizumi als Vierte in 47:07min. ins Ziel.

Auch 100 Geher über 5km und 28 Nachwuchs-Athleten über 3km hatten den zweiten Tag des 56. Festivals zum Erfolg gemacht. Mit tollen Zeiten, drei Veranstaltungsbestleistungen (von 4). Ausdruck breiter und systematischer Förderung, gesamt: 156 Geher am 2.Tag. Schon am ersten Tag hatte auch der Nachwuchs geglänzt. 10km Männer und Frauen und M/W u20 extra waren ausgeschrieben. Der Veranstalter „rief“ und 145 Aktive kamen zum 1.Tag! Takumi Saito, 40:59 und Chiaki Asada, 46:07 gewannen bei den „Großen“, Sho Sakazaki, 42:00 und Yumi  Yoshida, 48:22 in der U20. Da war alles am 1.Tag schon in Volksfeststimmung. Und der Veranstalter froh! Siehe Fazit oben… Denn die Terminwahl hatte schon mehrfach Überschneidungen mit dem „großen Nachbarn“ China ergeben. Wie gewohnt freundlich, hatten die Japaner in Taicang am selben Tag mit Isamu Fujisama als 13., Yuki Kurumisawa, 14. und bei den Frauen Kaori Kawazoe, sogar als 7. in 1:35:59h international zusätzlich „ihren Beitrag“ geleistet (oder gekundschaftet?). Und gleichzeitig dieses tolle Festival zustande gebracht! Respekt.

Mit Absicht sind beide Überschriften so gewählt. Denn an diesem Osterwochenende 2017, mit weitgehender Sportruhe im „christlichen Europa“ schaute die interessierte Gehsportwelt auf zwei asiatische Großmächte, die beide genau an diesem Wochenende und beide mit Zwei-Tagesveranstaltungen auf sich und den Gehsport aufmerksam machten: Wajima, Japan und Taicang, China!170416 Taicang 50&30Als „Sahnehäuptchen“ setzten die Chinesen auf ihren Nationalen Grand Prix noch die Wertung für die IAAF-Race Walking-Challenge drauf, womit immerhin 31 (internationale) Starter mehr das illustre Feld der starken Provinz- und Regionalmannschaften „versüßten“. Den meisten Athleten verging angesichts der >20 Grad um 8 Uhr früh, bzw. 7.30 am Sonntag zur Langstrecke dann doch das Lächeln. Das sollte bei der Sicht auf die Ergebnisse hier und in der GEHSPORTWELT bitte berücksichtigt werden.

Unser Thema der Recherche lautete, wie kann man hinter die vielen Fragezeichen steigen und welche Erkenntnisse ergeben sich daraus? Das Spiel konnte nicht zu Ende gespielt werden, trotz Original-Ergebnisliste und TOP-Berichterstattungen z.B. aus Italien und Australien dazu, auf die Informationen wir unsere Berichterstattung stützen. Fakten über den Einsatz im National-Team Chinas, Wertungen mit und ohne bestimmten Sportlern, zwei Wettbewerben einer Altersklasse über die selben Strecken etc. bleiben unergründlich.

Krassestes Beispiel am Samstag! – und mit dem jeweils gleichen Platz in den Wertungen – ist der 39-jährige !! Chinese Han Yucheng, der im Nationalteam starten durfte, mit 1:26:58h zwei Punkte in der Challenge für seinen 11.Platz, dort als zweitbester Chinese, einheimste. Im Original-Protokoll taucht er auf Seite 1 des Nationalen Grand Prix an 11.Stelle auf. Einen weiteren 11.Platz für ihn vermerkt man dort auf Seite 2, dort zum Teil mit anderen Kontrahenten – verdammt spannend. Intelligente Australier haben die Listen dann für sich ausgewertet und führen besagten Han in einer „OPEN-CHINA“-Liste an 19.Stelle. Soll heißen, bei Abwesenheit der vielleicht drei besten Chinesen und 18 besseren am Tag und vor Ort ist er der zweitbeste Chinese international. Da steckt so viel drin. Negativ…? Positiv—! Fakt scheint, da ist soviel, Power, Wertung, Durchblick, Möglichkeit und Stil vorhanden, dass man sich das erlauben, vielleicht sogar fördern kann? Mit Geld, Prestige, Ruhm…, dass dann sogar ein Start im Nationalteam oder zur Challenge angesichts z.B. einer TEAMMEDAILLE für die REGION dann N I C H T wichtiger scheinen?

Unser Sonntags-Beispiel! Am Langstreckentag waren 21 Geher über 50km und 27 Jugendliche U20 über 30km unterwegs. Während Samstag die Stars Zhen Wang, Zelin Cai und Chen Ding völlig fehlten, hatte man sich für den Olympia-Fünften von Rio über 50km, Yu Wei, etwas Besonderes ausgedacht! Extra für ihn wurde ein Test über 35km organisiert, mit dem Ziel, sich und der Welt zu beweisen, an diesem Tag 2:28h zu gehen! Was zählen da Challenge oder Grand Prix. Aber 2:28h, das bedeutet, 7 Abschnitte a 5km, allesamt unter 21:09min.! Ein starkes Ziel, auch bei diesem Wetter… Es wurden aber „nur“ 2:31:52h und Yu war sichtlich enttäuscht. Das sind Geschichten, die der Gehsport schreibt. Für mich 10x interessanter, als täglich im Fernsehen hören zu müssen, wieviel Millionen, der Fußballer verdient und was wäre wenn man dieses oder jenes Abseits nicht gesehen hätte. Unser Sport bietet da anderes. Ob das zu eine SPASSGESELLSCHAFFT paßt? Urteilt selbst: 50km, 21 Starter, 7 Finisher, 11 Aufgaben, 3 Disqualifikationen, 30km, 27 Starter, 8 Finisher, 15 Aufgaben, 4 Disqualifizierte. Und damit wieder 15 echte Matadore!

Wang Qin (Bestzeit 2016 Huangshan 3:50:16h), dieses Mal 4:00:22h, haderte wie Yu Wei mit dem Wetter. Auf Platz 2 und 3 mit 4:04h Chen Rui und Han Jying 4:11h, die vor 6 Wochen in Huangshan noch mit 1:21-er Zeiten über 20km glänzten. Und für die stark Interessierten hier die Real-ZZ von Yu Wei mit seinem 35km-Experiment: 21:16, 21:28, 21:28, 21:36, 21:45, 22:23, 21:57!

170408 ÜSI Podebrady Int193 Athleten aus 22 Ländern, einschließlich Gastgeber Tschechien, waren beim ersten großen Test auf dem für die Team – Europameisterschaft am 21. Mai weiter verbesserten 1km-Kurs in Podebrady, 50km von Prag entfernt, am Start. Deutschland dominierte den Wettbewerb mit 34 Athleten – fast so vielen wie Tschechien, 36 – und stellte außer bei den Frauen über 20km alle Sieger.Die deutschen Sportler erkämpften damit bei den Top-Bedingungen vor Ort 12 Hunderter und 17 Achtziger! Steuerten so einen großen Anteil zum guten Abschneiden beim Rating – immerhin konnte Podebrady da 482 Punkte verbuchen – bei.

Die Wege, die du in deinem Leben zu gehen hast, wirst du eh gehen. Die Frage ist: wie? Gehetzt, gestresst? Oder Schritt für Schritt? Bewusst? In Freude? In Dankbarkeit?

P.S.: Vergiss nicht, hin und wieder eine Pfütze mitzunehmen!

Verfolger

170408 ÜSI BiberachDenis Franke, Bühlertal, Einzel und TV Groß-Garau, Team, sind die Sieger des LIGA-Wettbewerbs von Biberach. Wieder nur zu Viert werden die Bühlertaler knapp geschlagen, punktgleich mit Gastgeber Biberach auf Platz 2.